Wir haben es eilig, wir haben einen Plan, wir gehen los und wollen möglichst schnell und auf dem kürzesten Weg das Ziel erreichen. Stimmt's?
Vermutlich geht es uns allen manchmal so. Auch Andrea und Marion hatten vor einigen Tagen einen Plan. Eine kurze Wanderung zu einem Kraftort, den sie gern gemeinsam besuchen. Von dort sollte es weitergehen zur nächstgelegenen Alm für eine Stärkung. Der Plan war gut.
Doch dann entdeckten sie eine Weggabelung. Und sie entschieden sich, den vermeintlich kurzen Weg zurück in den Ort zu nehmen, weil die Zeit doch schon weiter vorgerückt war als gedacht.
Die beiden folgten diesem Weg, der sich nach einigen Kurven und Kehren anders darstellte als erhofft. Denn statt bergab und talwärts ging es stetig bergauf. Nach einer Weile wurde den beiden klar, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte. Es dauerte dann noch eine Weile, bis sie sich entschieden, die Navigation des Handys zu befragen. Letztlich erfuhren sie, dass sie von dem aktuellen Weg abzweigen und einen schmalen Pfad nutzen müssten.
Am Ende der vierstündigen Tour fragten sich die beiden, was dieser Umweg wohl zu bedeuten hatte und warum sie nicht auf der Alm gelandet waren. Was sie eigentlich dazu veranlasst hat, den bekannten Weg zu verlassen, warum sie nicht zwischendurch umgedreht sind?
Im Gespräch fanden sie einige Antworten. Eine davon möchten wir heute mit dir teilen:
"Nicht immer ist der kürzeste Weg der beste."
Was hätten die beiden alles verpasst, wären sie auf dem bekannten Weg gegangen. Sie hätten den einmaligen Ausblick (Foto) nicht erlebt. Sie wären dem Reh nicht begegnet und hätten auch die wichtige Wegkreuzung für die nächste Wanderung nicht entdeckt.
Diese Erkenntnis lässt sich auch in unser aller Leben übertragen. Ist es nicht manchmal so, dass ein vermeintlicher Umweg sich hinterher als Gewinn herausstellt? Vielleicht begegnen wir dabei einem Menschen, mit dem wir ein besonderes Gespräch führen. Vielleicht finden wir eine Lösung auf eine lange gestellte Frage. Gut möglich, dass wir einfach ein paar Minuten Zeit zum Durchatmen haben, weil wir auf einmal nicht mehr auf der "Überholspur" sind. Wir werden gebremst und umgeleitet.
Lassen wir es nicht so weit kommen, dass unser Körper uns von der Überholspur holen muss. Gönnen wir uns vorher die kleinen Umwege und nehmen uns Zeit für uns selbst.
Unser heutiger Impuls für dich:
Geh in den nächsten Tagen einfach los. Geh raus in die Natur und folge einem Weg, den du kennst. Irgendwann gelangst du gewiss an eine Weggabelung. Bleib stehen und spüre dich. Stehen deine Füße fest auf Mutter Erde? Atmest du die frische Luft bewusst ein? Betrachte die Möglichkeiten, die vor dir liegen? Wie viele Wege gibt es? Welcher dieser Wege spricht dich besonders an? Warum ist das so? Kennst du diese Strecke? Suchst du das Abenteuer? Wie auch immer du dich entscheidest, tu es ganz BEWUSST und erkenne, dass es so wertvoll ist, uns unserer Schritte klar zu sein. Und dann geh. Auch wenn es bergauf geht, auch wenn es steinig wird. Hadere nicht über deine Entscheidung. Freue dich auf das, was du auf deinem Weg entdeckst. Es ist dein Weg. Deine Entscheidung. Das bist DU.
Wir wünschen dir Freude auf all deinen Umwegen und spannende Erkenntnisse.
Herzliche Grüße
Petra, Andrea und Marion